Relational Database Design Clearly Explained, Second Edition

By Frank Kalis

Posted on Dez 3, 2010 von in Vermischtes

Ich habe ein Faible für Bücher über Datenbanktheorie, -design und allem, was nur irgendwie in diese Richtung geht. Ich lese auch das x-te Buch zu dem Thema immer noch mit Begeisterung und bin wahrscheinlich deshalb etwas voreingenommen, wenn es um Rezensionen zu solchen Büchern geht. Es ist immer wieder spannend zu lesen, wie denn jetzt dieser oder jener Autor seine ganz eigene Interpretation zum Ausdruck bringt und wie das mit meiner eigenen Sicht der Dinge übereinstimmt oder auch nicht. Zugleich glaube ich auch, daß man nie genug über dieses Thema wissen kann und auch Hardcore Datenmodellierer oder Datenbank Architekten von Zeit zu Zeit mal wieder ein solches Buch in die Hand nehmen sollten. Die Tendenz, durch den eigenen Berufsalltag "betriebsblind" zu werden, ist zweifelsohne da und da kann es nicht schaden, durch die Lektüre sein eigenes Tun hin und wieder kritisch zu hinterfragen.

Das vorliegende Buch ist zwar schon von 2002, aber die Welt der Datenbanktheorie zeichnet sich durch eine Beständigkeit und Kontinuität aus, von der die Welt der Software-Entwicklung im allgemeinen nur träumen kann. Und so gelten die fundamentalen Prinzipien seit Jahrzehnten und eine Änderung ist auch nicht in der nahen Zukunft zu erwarten.

Inhaltsverzeichnis:

  • Introduction
  • Entities and Data Relationships
  • Historical Antecedents
  • The Relational Data Model
  • Normalization
  • Database Structure and Performance
  • Codd's Rules
  • Integrating Objects
  • Using SQL to Implement a Relational Design
  • Using CASE Tools for Database Design
  • Database Design Case Study #1: Mighty-Mite Motors
  • Database Design Case Study #2: East Coast Aquarium
  • Database Design Case Study #3: Independent Intelligence Agency
  • Glossary

Die Autorin ist Professorin für "Computer Science" an einer amerikanischen Universität, an der sie unter anderem Vorlesungen zu Datenbank Design und Datenmanagement hält. Da die akademische Presse üblicherweise den ANSI SQL Standard einem produktspezifischen SQL Dialekt vorzieht, stößt man hier und da auf Dinge, die so nicht im SQL Server vorhanden sind, oder deren Implementierung so wenig vorteilhaft wäre. So sind, zum Beispiel, die Case Studies mit durchaus kritischem Auge zu betrachten. Sie bilden leider den schwächsten Teil eines ansonsten soliden Buches. Nicht nur die Wahl der Datentypen erscheint oftmals etwas eigentümlich, auch die Herausarbeitung der Entitäten (und damit im späteren Verlauf auch das Design der Tabellen) widerspricht manchmal den ebenfalls im Buch besprochenen Normalisierungsregeln. Ebenfalls verwunderlich ist, daß Primary - Foreign Key Einschränkungen die einzigen Einschränkungen sind, die verwendet werden. Keine CHECK, DEFAULT oder UNIQUE Einschränkungen. In der Praxis würde man dies sicherlich anders handhaben.

Als Einsteigerliteratur halte ich das Buch aber dennoch für geeignet, schon allein wegen dem soliden theoretischen Teil. Bei der Anwendung der hier im Buch erworbenen theoretischen Kenntnisse sollte man allerdings noch auf ein zusätzliches Buch zur praktischen Implementierung im jeweiligen RDBMS zurückgreifen.

Relational Database Design Clearly Explained, Second Edition
Jan L. Harrington
2002, Elsevier
393 Seiten
$47.95
ISBN 1-55860-820-6

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